Progesteron aus Pflanzen
Phyto-Progesterone sind in der Natur weiter verbreitet, als man noch bis vor kurzem dachte.
Progesteron ist ein natürliches Hormon und bezeichnete bisher nur das im menschlichen und bei Säugetieren vorkommende Hormon. Ähnliche Hormonverbindungen im Pflanzenbereich dagegen bezeichnet man als Phyto-Progesteron .
Darum galt vor einigen Jahren die Entdeckung von reinem Progesteron in Walnussblättern als wissenschaftliche Sensation. Was die Forscher daran so sehr überraschte war die Tatsache, dass das Progesteron aus den Walnussblättern vollkommen identisch ist mit dem menschlichen.
Nun wird vermutet, dass die Funktionen des Progesteron weit vielfältiger sind als nur die rein hormonelle Sexual- und Schwangerschaftsfunktion; und dass sie Aufgaben des Progesteron in der Natur auch schon sehr viel älter angelegt sind als wir bisher vermuteten.
Wen wundert es da, dass Walnussblätter schon früher als wirksames Mittel gegen Wechseljahres-beschwerden und Frauenleiden galten. (Mehr zu Walnussblatt-Tee >>>hier)
Pflanzen mit Phyto-Progesteron
Pflanzliche Progesteronarten (die dem natürlichen ähnlich sind) dagegen findet sich in verwandten Formen und Vorstufen in vielen Pflanzenarten, wie z.Bspl. in Yams, in Fenchel und in Mistel.
Auch der Chinesische Yams gilt als wirksamer Phytoprogesteron-Lieferant. Er wird insbesondere in der traditionelle chinesischen Medizin gerne bei Wechseljahrsbeschwerden eingesetzt. Neben der leicht progesteronähnlichen Wirkung hilft er sehr gut bei Verdauungsbeschwerden, Entzündungen und Gelenkproblemen – also bei Symptomen, die in den Wechseljahren vermehrt auftreten. Auch soll er einen positiven Effekt auf das Knochenwachstum und insbesondere bei Osteoporose haben. Ein guter Grund, den chinesischen Yams in der Küche öfters zu verwenden. Die Asiaten machen es uns vor.
In den letzten Jahren machte insbesondere der Mexican Wild Yam von sich reden. Diese Pflanze enthält große Mengen von dem progesteronähnlichen Diosgenin. Insbesondere die Pharmaindustrie setzt bei der Progesterongewinnung vermehrt auf das Phytoprogesteron im Mexican Wild Yam. Dabei wird das enthaltene Diosgenin chemisch verändert und im Labor zu reinem Progesteron umgewandelt wird.
Eine lange Tradition in der westlichen medizinischen Anwendung gegen Wechseljahrsbeschwerden wird auch dem Mönchspfeffer zugeschrieben (besonders zu Beginn der Wechseljahre) . Die Extrakte aus Mönchspfeffer sollen progesteronähnlich wirken und so z.Bspl. die Wirkung von Östrogenüberschuss abmindern. In der Apotheke sind mehrere Mittel mit Möchspfefferextrakten erhältlich.
Und nicht zuletzt wird auch ein uns gut bekanntes Kraut in der Rubrik ‚Phytoprogesteron‘ geführt:
der Frauenmantel. Sie ist eine Pflanze mit langer Tradition in der Behandlung von „Frauenleiden“ in Europa.
Phyto-Progesteron bei Progesteronmangel
Bei dem guten Angebot und der sehr guten Verträglichkeit bietet es sich geradezu an, bei Progesteronmangel das pflanzliche Progesteron in die tägliche Ernährung zu integrieren. Ein Tee mit Walnussblättern, Frauenmantel, Mönchspfeffer ist schnell zubereitet und kann gut über dem Tag verteilt getrunken werden. Yams bekommt man heute in vielen gut sortierten Bioläden (insbesondere die sogenannte ‚Lichtwurzel‘ ist reich an Phytoprogesteron), den chinesischen Yams auch in den meisten Asia-Läden; Yams kann man gut mit anderem Wurzelgemüse kombinieren – etwa in Eintöpfen, in Asia-Gerichten, zu einem Süppchen verarbeiten. In vielen Apotheken kann man Walnussblatt-Pulver bestellen und z.B. mit anderen Zutaten zu Brotaufstrich verarbeiten. Es lohnt sich auf jeden Fall zu experimentieren.