Progesteron

Progesteron / Gelbkörperhormon

Das Progesteron wird umgangssprachlich auch Gelbkörperhormon genannt; wissenschaftlich gehört zum Stamm der Gestagene.

Das Progesteron wird vorwiegend in den Eierstöcken (Ovarien) hergestellt – aber es wird auch in kleineren Mengen im Gehirn und in den peripheren Nervensystem produziert.
Der zweite Name Gelbkörperhormon beruht daher, weil es aus dem so genannten Gelbkörper gebildet wird (der nach dem Eisprung zurückbleibenden Eihülle, dem Follikel).
Progesteron entsteht in der zweiten Zyklushälfte, die erste Zyklushälfte wird vom Östrogen bestimmt.

Normalerweise stehen Östrogen und Progesteron im Gleichgewicht. Das Absinken des Progesterons ist in den meisten Fällen die erste hormonelle Veränderung, welche die Wechseljahre einleitet.

Durch das Absinken entsteht …
– auf der einen Seite Progesteronmangel.
– auf der anderen Seite Östrogendominanz (Östrogenüberschuss).

Die Aufgaben des Progesterons

bestehen in erster Linie darin, die Gebärmutter auf die Schwangerschaft vorzubereiten. Sobald es zum Eisprung gekommen ist und die Eizelle den Eierstock verlässt, beginnt das Progesteron seine Arbeit.
Es veranlasst die Gebärmutter, eine dicke, gut durchblutete Gebärmutterschleimhaut zu bilden. Während das Östrogen das Wachstum der Schleimhaut  anregt, macht Progesteron die Schleimhaut stabiler, es verdichtet sie sozusagen. Später während der Schwangerschaft entspannt Progesteron die Gebärmutter und verhindert vorzeitige Wehen.

Progesteron hat emotional beruhigende Eigenschaften

Im monatlichen Zyklus produziert der Gelbkörper  so lange Progesteron, bis von der Gebärmutter die Meldung kommt “Nicht schwanger!”. Dann wird der Gelbkörper sozusagen vom Eierstock entsorgt, die Progesteron-Bildung stoppt und der Progesteronspiegel sinkt.

Aber das Progesteron beeinflusst steuert nicht nur den weiblichen Zyklus, es hat auch noch andere wichtige Aufgaben und Funktionen im Körper.
Auf emotionaler Ebene hat es einen sehr beruhigenden Effekt, es wirkt stabilisierend, macht gelassen und sorgt zudem für einen ruhigen Schlaf. Es ist verantworlich für die sprichwörtliche Gelassenheit in der Schwangerschaft.
Wenn der Progesteronspiegel in den Wechseljahren niedrig ist, kommt es meistens auch oft zu Schlafstörungen. Man schläft nicht mehr richtig durch und fühlt sich tagsüber müde und erschöpft. Und weil bei Progesteronmangel generell das emotionale Gleichgewicht instabil wird, kann das auch allgemeine Unruhe und Angstzustände fördern

Progesteron ist zudem ein richtiger Bodyshaper. Es hält schlank, weil es die Bindegewebestruktur festigt. Und es sorgt für ein stabiles Körpergewicht, weil es den Fettstoffwechsel und damit die Fettverarbeitung optimiert.
Wenn der Progesteronspiegel am Anfang der Wechseljahre sinkt, wenn im Körper also Progesteronmangel herrscht, kommt es bei den meisten Frauen zu einer auffallenden Gewichtszunahme. Fette und Kalorien werden nicht mehr so gut in Energie umgewandelt, sondern landen vermehrt als Reserve in den körpereigenen Fettdepots. Gleichzeitig macht die durch den Progesteronmangel geförderte Östrogendominanz die Bindegewebestruktur weicher, das Hautgewebe wirkt schwabbeliger, bekommt mehr Dellen und Unregelmäßigkeiten. Und, als ob das nicht schon reichen würde, kommt es zu auch noch vermehrt zu Wassereinlagerungen, die Gewichtszunahme wird dadurch noch verstärkt.

 

Wirkungen des Progesterons auf den weiblichen Körper:

  • Es vermindert die Wasseransammlung im Körper (im Gegensatz zu Östrogen)
  • Die Gebärmutterschleimhaut wird stabilisiert
  • Es unterstützt die Entwicklung der Brustdrüsen
  • Es wirkt verdichtend und festigend auf das Bindegewebe (Schlankheitseffekt)
  • Es wirkt beruhigend auf das Zentralnervensystem und darum schlaffördernd
  • Weil es den Stoffwechsel angeregt, steigt auch der Appetit
  • Es optimiert den Fettstoffwechsel, die Fette aus der Nahrung können besser in Energie umgewandelt werden
  • Es erhöht die Körpertemperatur
  • Und schlussendlich: Es bleibt auch während der Schwangerschaft aktiv und verhindert die Heranreifung weiterer Eizellen

Pflanzliches Progesterone:

Pflanzliches Progesteron und ähnliche Wirkstoffe befinden sich in Walnussblättern, Frauenmantel, Yamswurzel, Mönchspfeffer/Keuschlamm (Agnus Castus).

Bei Progesteronmangel ist es oftmals schon hilfreich, diese in den Pflanzen gebundenen Hormonwirkstoffe mit der Nahrung aufzunehmen (siehe dazu auch >>> Phytoprogesteron).

 

Synthetische Progesterone / Gestagene sind:

MPA (Medroxyprogesteronacetat), Norethisteron, Norgestrel

Heutzutage empfehlen die Mediziner in der Therapie bei Progesteronmangel eher das natürliche Progesteron, weil es in der Vergangenheit häufig Probleme mit den synthetischen Gestagen gab (z.B. vermehrte Arterienverkalkung und Neigung zu Venenthrombosen). Auf der Suche nache einem Medikament haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Progesteron in Blätter des Walnussbaumes. Als Tee mit Walnussblättern oder als Walnussblatt-Pulver in Fett und Öl gelöst (Brot-Aufstrich) kann man es zu sich nehmen  zur Linderung von Beschwerden.