Phyto-Östrogen

Das pflanzliche Östrogen ist eine gute Alternative

Phyto-Östrogen ist die sanfte Alternative. Denn im Gegensatz zu den körperähnlichen oder synthetischen Östrogenen sind sind die pflanzlichen Östrogene nicht mit starken Nebenwirkungen verbundenen.

Phyto-Östrogene wirken schwächer als natürliches Östrogen, und es dauert länger, bis sie ihre Wirkung entfalten. Das bringt den Vorteil für den Körper, dass er sich besser auf den neuen Einfluss einstellen kann.
Sie greifen nicht so stark in die natürliche Regulation unseres Organismus ein, sondern wirken eher ausbalancierend auf den Östrogengehalt im Körper.

Es gibt verschiedene Phyto-Östrogene, und jedes von ihnen besitzt seine Eigenarten und seine besonderen Fähigkeiten.

Hormonbalance, netürlich, sanft, Phyto-Hormone

Wirkung von Phyto-Östrogen

Eines scheint sicher belegt. Pflanzliche Östrogene wirken deutlich schwächer als die körpereigenen Östrogene. Aber als Botenstoffe verhalten sie sich sehr ähnlich. Das bedeutet: die Östrogenwirkung wird ausgeführt, wenn auch nicht so stark. Durch dies schwächere Wirkung können die Phyto-Östrogene eine ausbalancierende Wirkung in 2 verschiedene Richtungen haben:

Wirkung bei Östrogenüberschuss (Östrogendominanz)

Zu Beginn der Wechseljahre und auch in der Vorphase (Prämenopause) kommt es öfters mal zu Östrogenüberschuss (Östrogendominanz). Manchmal ist die Eireifung verzögert und die Eibläschen produzieren über einen längeren Zeitraum Östrogen. Dadurch kommt es zu den üblichen Beschwerden wie sich aufgeschwemmt fühlen, berührungsempfindliche Brüste, Kopfschmerzen etc. (siehe Östrogen-Symptome).
Hier können die Phyto-Östrogene gut helfen. Sie können die Rezeptoren besetzen und so die Wirkung des natürlichen, vom Körper produzierte Östrogen abmildern (nämlich dann, wenn durch den gesunkenen Progesteronspiegel zunächst ein Östrogenüberschuss herrscht). Der Östrogenspiegel wird dadurch eher gesenkt werden. So kann durch eine gezielte Ernährung mit pflanzlichen Östrogenen die Östrogendominanz auf sanfte Weise gemildert werden. Allerdings sollte beachtet werden, dass der Körper nicht auf alle Phytoöstrogene gleich gut reagiert, und dass evtl. einige von ihnen auch ungewollte Effekte bringen oder Symptome des Östrogenüberschusses verstärken können (wie z.B. Wassereinlagerungen, Aufgeschwemmt-Sein).

Wirkung bei Östrogenmangel

Bei Östrogenmangel können die pflanzlichen Östrogene die Rezeptoren bedienen und so den Mangel mildern.
Denn gerade, wenn zu wenig eigenes Östrogen vorhanden ist  (meist in der etwas späteren Phase der Wechseljahre) gelten die Phyto-Östrogene als die sanfte Alternative zu den oftmals mit starken Nebenwirkungen verbundenen körperähnlichen, oftmals künstlich hergestellten Östrogenen. Es heißt, sie wirken zwar schwächer als natürliches Östrogen (insbesondere als das Östradiol) und als synthetisches Östrogen. Auch dauere es länger, bis sie ihre Wirkung entfalten. Dafür würden sie nicht so stark in die natürliche Regulation unseres Organismus eingreifen, sondern eher  ausbalancierend auf den Östrogengehalt im Körper wirken.
Viele pflanzliche Östrogenen lassen sich hervorragend in die tägliche Ernährung integrieren, eine Überdosierung ist nicht möglich; und gerade bei Östrogenmangel muss frau auch nicht gefürchten die Beschwerden zu verstärken; im Gegenteil, eine positive Wirkung kann auf jeden Fall erwartet werden. Der Körper kann sich so wieder wieder langsam auf den Östrogen-Einfluss einstellen und wird nicht von der Östrogenpower überrumpelt. Das funktioniert auch bei starkem Östrogenmangel, und kann auch zur Vorbereitung einer nachfolgenden stärkeren Östrogenzufuhr (durch Salben oder Pflaster) genutzt werden. Und das Wunderbare daran: die Vielfalt an pflanzlichem Östrogen über die Ernährung ist groß, man kann nichts falsch machen.

Es gibt Meinungen, dass auch bei lokalem Östrogenmangel pflanzliche Östrogene hilfreich eingesetzt werden können; insbesondere dann, wenn im Hormonspiegel zwar kein direkter Mangel vorliegt, aber an einer bestimmten Stelle im Körper zu wenig Östrogen vorhanden ist (z.B. bei Scheidentrockenheit). In solchen Fällen wäre es grundverkehrt, synthetisches oder natürliches Östrogen zuzuführen, denn dadurch käme der ganze Körper ins Ungleichgewicht. Das pflanzliche Östrogen reicht gerade bei lokaler Anwendung vollkommen aus.

Was ist zu beachten?
Phyto-Östrogen aus Rotklee
Foto: Shutterstock

Die Art, wie Phytohormone eingenommen werden können, ist vielfältig; und nicht unbedingt ist der chemisch-pharmazeutisch verarbeiteten Form der Vorzug zu geben: Egal ob als Gel, Creme, in konzentrierter Kapselform, als Tee oder mit der alltäglichen Nahrung, sie sind immer gleich wirksam. Dies ist möglich, weil die Rezeptoren für Östrogen (an denen das Östrogen andockt und aufgenommen wird) über den ganzen Körper verteilt sind. Dadurch kann das Östrogen an verschiedenen Stellen des Körpers aufgenommen werden. Wichtiger ist es, darauf zu achten, dass die Pflanzenstoffe nicht chemisch verunreinigt oder umweltbelastet sind.

Jede Frau muss für sich selbst herausfinden, ob für sie die pflanzlichen Östrogene geeignet sind: wie bereits erwähnt, können sie wertvolle Helfer sein bei Östrogenüberschuss (starke Blutungen, Spannen und Schmerzen der Brust, Aufgeschwemmtsein). Das liegt daran, dass die Rezeptoren hier zum Teil durch das ‘schwächere, pflanzliche Östrogen’ bedient werden und die stärkeren körpereigenen Östrogene dann an den Rezeptoren nicht mehr so stark zum Zuge kommen. Hier kann aber auch die (zusätzliche) Zugabe von Phytoprogesteron bzw. natürlichem Progesteron sehr hilfreich sein, da es als Gegenspieler des Östrogens gilt.

Weitere Wirkungsweisen

Abgesehen von dieser ausgleichenden Funktion  besitzen Phyto-Östrogene eine anti-oxidative und Zellwucherungen hemmende Wirkung (Zellwucherungen werden z.B. bei Überschuss von natürlichem Östrogen gefördert > Brustkrebsrisiko). Insbesondere Leinsamen (das Leinmehl) mit seinem hohen Gehalt an Lignanen, ist dafür bekannt, dass er bei Östrogenüberschuss die starken Östrogene im Körper in schwächere mit krebsvorbeugender Eigenschaft umwandeln und damit das Risiko für Brustkrebs mindern kann.
Abgesehen vom Leinsamen besitzen  aber auch manche Gemüse (wie  Brokkoli, aus der Familie der Kreuzblütler) einen nicht zu verachtenden Gehalt an Phytoöstrogen. Dies sollte eine starke Motivation für alle Frauen sein, Phytohormone aus pflanzlichen Nahrungsmitteln regelmäßig in die Ernährung zu integrieren.