Östrogen

Östrogen (Estrogene)

Ursprünglich glaubte man, Wechseljahre durch Zugabe von Östrogenen bekämpfen zu können. bzw. man glaubte, die Beschwerden werden durch Mangel von Östrogen in den Wechseljahren verursacht.

Heute wissen es die Experten besser. In der ersten Phase der Wechseljahre kommt es  in vielen Fällen zunächst einmal zu einem Progesteronmangel, da der Eisprung öfter ausfällt. Östrogen und Progesteron haben unterschiedliche Aufgaben, und normalerweise halten sich Progesteron und Östrogen auch gegenseitig in Schach; das eine schwächt die negativen Nebenwirkungen des anderen ab. Fällt aber der Progesteronspiegel ab, so leiden die Frauen zusätzlich zu den Symptomen des Progesteronmangels auch an den Symptomen eines Östrogen-Überschusses.
Ein Östrogenmangel wird dagegen meistens erst in den späteren Stadien der Wechseljahre zum Problem.

Östrogen wird hauptsächlich in den Follikelzellen der Eierstöcke, aber auch im Körperfett und in anderen Körperregionen produziert. Das bedeutet: auch wenn die Eierstöcke ihre Funktion aufgeben, wird im Körper immer noch Östrogen produziert.

Im funktionierenden Zyklus der Frau balancieren sich Östrogen und Progesteron während des Zyklus aus (das eine steigt, während das andere fällt). Östrogen spielt die stärkere Rolle in der ersten Hälfte des Zyklus, nach dem Eisprung übernimmt das Progesteron die Hauptrolle.

Östrogenspiegel, normale Höhe
Der Östrogenspiegel ist bei jeder Frau unterschiedlich.
Während des Eisprungs sind Werte zwischen 150 und 600 Picogramm/ml normal.

 

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Die Aufgaben der Östrogene

Eine Vielzahl wichtiger Funktionen und Prozesse im Körper kommen nur unter direkter oder indirekter Mitwirkung der Östrogene zustande:

  • sie stimulieren in der Pubertät die Ausbildung der weiblichen Geschlechtsmerkmale und-organe
  • sie bestimmen vor allem die erste Hälfte des monatlichen Zyklus
  • sind wichtig für den normalen Verlauf einer Schwangerschaft
  • wirken als Radikalfänger
  • wirken positiv (senkend) auf Cholesterinspiegel und Blutfettwerte
  • stabilisieren die Wärme- und Kreislaufregulation des Gehirns
  • fördern die Körperdurchblutung sowie die Weitung der Blutgefäße
  • fördern die Wassereinlagerung des Körpergewebes
  • hemmen die für den Knochenabbau zuständigen Zellen
  • fördern eine positive, glückliche Stimmung
  • sind wichtig für den gesunden Schlaf
  • wirken sich positiv auf die Konzentrationsfähigkeit aus
  • verringern den Appetit und senken das Körpergewicht

Östrogen gilt zudem als das weibliche Schönheitshormon schlechthin – sowohl die Haut als auch die Haarqualität ist eindeutig östrogengesteuert.
Östrogene helfen der Haut, Flüssigkeiten zu speichern, regen die Erneuerung der obersten Hautschicht an und sind an der Kollagensynthese beteiligt. Die Haut gewinnt so eine prallere, festere und elastischere Erscheinung.
In den späteren Wechseljahren verändert sich die Haut sichtbar unter dem Einfluss des Östrogenmangels – sie wird dünner und trockner, die Kollagenproduktion lässst nach und die Haut wird schlaffer und faltig.

(mehr unter: Östrogen-Symptome)